Das projekt

Von der Idee zum konkreten Vorgehen

Ausgangslage

Die Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beinhaltet ernährungspolitische Ziele und Leitlinien. Demnach soll das Essen in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung (ö GV) nicht nur den DGE-Standards entsprechen, sondern auch hauptsächlich aus pflanzlichen und saisonalen bio-zertifizierten Lebensmitteln bestehen, die aus der Region stammen. Um bio-regionale Lebensmittel in der ö GV zu etablieren, müssen Logistik- und Verarbeitungsstrukturen verfügbar sein sowie Herausforderungen wie die schwankende Produktqualität und Liefermengen, der Aufwand für die Bio-Zertifizierung von Großküchen und die geringe Zahlungsbereitschaft für Gerichte überwunden werden.

IMG_4249-min

Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Anteilen an ökologischer Produktion. Aber als landwirtschaftlich heterogen strukturiertes Flächenland mit einerseits verstreuten kleineren Höfen und andererseits zentralisierten Großbetrieben und einer lückenhaften Verarbeitungsinfrastruktur ergeben sich in Mecklenburg-Vorpommern Probleme, Anbieter, Verarbeiter und Nutzer:innen im Biobereich zusammenzubringen.

RegioVers setzt hier an und wird in Kooperation mit den assoziierten Partnern und weiteren Vorreitern Grundlagen für eine bioregionale Ausrichtung von Ernährungssystemen (Produktion, Verarbeitung, Logistik, Vertrieb und Konsum) mit Fokus auf der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung liefern und entsprechende Umsetzungsansätze initiieren.

Ziele

Entwicklung von Ansätzen für den Aufbau einer Vertriebsinfrastruktur 

Verständnis von Erfolgsbedingungen für bioregionale Wertschöpfungsketten für die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung

Datengrundlage zu Warenströmen bioregionaler Lebensmittel

Entwicklung von Umsetzungsstrategien für die Bereitstellung bioregionaler Lebensmittel für die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung

 

Vorgehensweise

Zu Projektbeginn fand eine bundesweite Recherche nach bestehenden Beispielen für bioregionale Wertschöpfungsketten mit ö GV als Kunden statt. Für die besonders geeignet erscheinenden Beispiele wurden mittels Interviews und Workshops fördernde und hemmende Faktoren beim Aufbau der WSK analysiert. Durch die Einbindung von Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungsketten (von der Produktion über Verarbeitung und Logistik bis zu den Caterern) erhalten die Ergebnisse hohe Praxisrelevanz.

Bestehende Strukturen, Bedarfe und Barrieren sowie Produkt- bzw. Konsumnachfragen werden mittels eines Online-Fragebogens, Interviews und Workshops erhoben. Dadurch werden mengenmäßige Zusammenhänge und Lücken in den Beschaffungsnetzwerken wie auch hinderliche Rahmenbedingungen identifiziert. 

Auf Basis der erarbeiteten Voraussetzungen für den Aufbau einer bioregionalen WSK sowie der Ergebnisse über die Beschaffungssituation in M-V werden zwei Wertschöpfungsräume in M-V analysiert. Die Wertschöpfungsanalyse wird an die Marktgegebenheiten angepasst und mittels Machbarkeitsanalysen und Target Pricing durchgeführt.

 

Um bioregionales Essen anzubieten, werden in den RegioVers-Wertschöpfungsräumen für ausgewählte Zutaten unterschiedliche Vertriebsmodelle konzipiert und praktisch erprobt. Diese variieren je nach Produkt, Verarbeitungsgrad und Anzahl der nachgefragten Essen. Für jedes Modell werden landwirtschaftliche Produktionskapazitäten, logistische Voraussetzungen und Verarbeitungsbedingungen dokumentiert, im Sinne der Übertragbarkeit auf andere Regionen. Zudem werden die notwendigen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auf Nachfrageseite diskutiert.

IMG_4228

Das dieser Webseite zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat unter dem Förderkennzeichen 2822OE108 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Webseite liegt bei den Autor:innen.